Der Todesmarsch vom Konzentrationslager Bremen-Farge zum Konzentrationslager Neuengamme

 

Das Konzentrationslager Farge wurde im November 1943 zum Bau des größten freistehenden Bunkers Deutschlands errichtet. Er ist 417 Meter lang, 

33 Meter hoch und hat 7 Meter dicke Außenwände. Mit zeitweilig mit bis zu 3000 Gefangenen war das KZ Frage eines der größten Außenlager

des KZ Neuengamme. Die Gefangenen stammten überwiegend aus der Sowjetunion, Polen und Frankreich.

Das Lager, ein ehemaliger Treibstoffbunker, lag von der Baustelle 4 Km entfernt. Die Häftlinge lebten auf engstem Raum und ohne Tageslicht.

Sie wurden zu den schwersten Arbeiten eingesetzt.

In der Zeit, in der das Lager bestand, starben 2 bis 6 Tausend Menschen auf der Baustelle an Unterernährung oder Erschöpfung.

Am 10. und 11. April 1945 wurde das Lager mit 5000 Häftlingen geräumt.  Ein Teil der Häftlinge marschierte am 11. April in das  Auffanglager

Sandbostel. Der größte Teil - genaue Zahlen sind nicht bekannt - wurde über Schwanewede, Uthlede, Hagen, Kirchwistedt und Barchel nach  

Bremervörde getrieben. Am 13. April erreichte der Marsch Bremervörde. Dort wurden die Häftlinge in Viehwaggons verladen und über Stade

nach Winsen gebracht. Mit Booten über die Elbe gesetzt und mussten sie weiter zu Fuß zum Lager Neuengamme,das am 15. April erreicht wurde.

Mindestens die Hälfte der Überlebenden des Marsches starb am 3. Mai in der Lübecker Bucht. Auf den Schiffen „Cap Arcona“, „Athen“ und „Thielbek“. 

Sie wurden von britischen Bombern getroffen und sanken. 9000 Häftlinge aus dem inzwischen geräumten KZ Neuengamme wurden mit in die Tiefe gerissen.

  

Zum Gedenken des Todesmarsches von Bremen-Farge nach Neuengamme bin ich die Strecke nachgegangen.

Ich möchte mit diesem Buch den Raum zeigen, die Orte und Landschaften, durch die das „marschierende KZ“ getrieben wurde.

Die Gegenwart im Wissen um die Gräuel der Vergangenheit.

Der 10. April 1945 war kalt und nass, die Gefangenen hungerten und froren. 

Der 10. April 2009 war ein sonniger Frühsommertag zu Ostern. Ich war wohlgenährt und schwitzte.

 

 

Die Reihenfolge der Fotos richtet sich nur in etwa nach dem tatsächlichen Verlauf der Strecke.           
Alle Bilder entstanden zwischen dem 10. und 15. April 2009, mit Ausnahme Bild Nr. 3 und dem Schlussbild. Fotografiert habe ich ausschließlich auf Film, Schwarz-Weiß und Farbnegativ, Kleinbild und Rollfilm. Die Charakteristik des Materials wurde beibehalten, ebenso das jeweilige Format.